Bei Kindern und Jugendlichen mit einem BMI > 97. Perzentil werden spezielle multimodale, verhaltenstherapeutisch orientierte Programme angeboten (AGA, 2015). Auf die jeweilige Altersgruppe und Familiensituation angepasst, enthalten diese ebenfalls Ernährungs- und Bewegungstherapie zur Veränderung der Energiebilanz sowie verhaltenstherapeutische Anleitung zur Umsetzung der Empfehlungen in den Alltag. Bei Kindern wird zusätzlich der Einbezug der Familie empfohlen und das Gewichtsreduktions- oder -stabilisierungsziel muss altersangepasst aufgestellt werden. Auch bei Kindern und Jugendlichen stellt die Erhaltung des verringerten Körpergewichts im Anschluss an die Gewichtsreduktionsbehandlung eine wesentliche Herausforderung dar.

Betrachtet man die Ergebnisse von 26 Übersichtsarbeiten zur Wirksamkeit verschiedener Programme zur Gewichtsreduktion bei Kindern und Jugendlichen, so zeigten sich relevante Effekte auf den BMI (standardisierte Werte) gegenüber verschiedene Kontrollgruppen (Kobes, Kretschmer, Timmerman et al., 2018). Dabei profitieren Mädchen mehr als Jungen, und Jugendliche > 12 Jahre profitierten mehr als jüngere Teilnehmer. Längere, aus mehreren Komponenten bestehende Interventionen mit starker Elterneinbindung führten zu größeren Gewichtsabnahmen. In Deutschland sind verschiedene evidenzbasierte Programme (z.B. „Obeldicks“; Kolip, Finne, Schaefer et al., 2015) für ambulante Anwendungen verfügbar (s. auch IFB AdipositasAmbulanz für Kinder und Jugendliche).