Risikofaktoren

Ätiologisch (die Ursachen betreffend) ist die Adipositas eine komplexe, multifaktorielle Störung, die aus einem Zusammenwirken verschiedener genetischer Faktoren sowie Umwelt- und Verhaltensfaktoren resultiert. Welche Faktoren bei einem bestimmten Menschen die Adipositas beeinflussen, ist dabei unterschiedlich. Grundsätzlich können Entstehung und Aufrechterhaltung der Adipositas auf eine im Vergleich zum Verbrauch langfristig erhöhte Energiezufuhr, d.h. eine positive Energiebilanz zurückgeführt werden (s. Abbildung). Energiezufuhr und –verbrauch stehen wiederum mit biologischen, umweltbedingten und psychosozialen Faktoren im Zusammenhang (DAG, 2014), welche im Folgenden beschrieben werden.

Ursächliches Prinzip der Adipositas ist eine langfristig positive Energiebilanz. Hierbei überschreitet die Energieaufnahme den Energieverbrauch dauerhaft. Allerdings sind die Belege dafür, dass Energieaufnahme und –verbrauch als Ursache von Adipositas angesehen werden können – vorwiegend aus methodischen Gründen – bislang nicht konsistent. Ein relativ gut bestätigter Risikofaktor der Adipositas hingegen ist ein erhöhter Fernsehkonsum im Kindes- und Jugendalter. Darüber hinaus entwickelt sich die Adipositas entlang eines sozialen Gradienten. Demnach haben Personen mit niedrigem sozioökomischen Status ein erhöhtes Adipositasrisiko. Als Risikofaktoren für Adipositas sind neben biologischen Faktoren, wie z. B. einem geringen Geburtsgewicht, auch psychopathologische Faktoren wie Stigmatisierungserfahrungen (z. B. gewichtsbezogene Hänseleien), depressive Symptome und Essanfälle identifiziert worden (vgl. Herpertz, de Zwaan & Zipfel, 2008).

Bei einer positiven Energiebilanz überschreitet die Energieaufnahme den Energieverbrauch