Risikofaktoren - psychologische Faktoren

Auffälligkeiten im Essverhalten stellen sich in drei Untergruppen dar, die mit unkontrollierter Nahrungszufuhr ohne Hungergefühl und letztlich einem Gewichtsanstieg im Zusammenhang stehen:

1.   Essen als Reaktion auf negative Gefühle (emotionales Essenverhalten)
2. Essen, das durch externe Reize wie den Geruch oder Anblick von Speisen ausgelöst wird (externales Essverhalten)
3. Essen, das den Versuch beinhaltet, die Nahrungsmenge einzuschränken, z.B. auf Basis von Diätregeln (restriktives Essverhalten)

Eine übermäßige Kontrolle des Essverhaltens, die sich bspw. in rigiden Diätregeln äußert, kann mit Kontrolldurchbrüchen und anfallsartigem Überessen einhergehen. Ausgangspunkt für eine Gewichtsreduktionsbehandlung ist daher das Einüben einer flexiblen Kontrolle des eigenen Essverhaltens, welche sich an den persönlichen und situativen Bedingungen der Betroffenen orientiert (DAG, 2014).

Einen weiteren wichtigen psychologischen Faktor bei der Entstehung der Adipositas stellt eine erhöhte Stressbelastung dar. Diese kann aus chronischen Belastungen (z.B. psychische Erkrankung einer nahestehenden Person, Stress im Beruf, Konflikte in der Partnerschaft) oder unzureichenden Bewältigungsversuchen resultieren (van der Valk, Savas, van Rossum, 2018). Dabei geht die Ausschüttung von Stresshormonen mit einem erhöhten Verzehr von energiereichen Nahrungsmitteln, vermehrtem emotionalen Essen und einem Rückgang körperlicher Aktivität einher (Sinha & Jastreboff, 2013; Tomiyama, 2014). Diese Verhaltensweisen begünstigen wiederum eine positive Energiebilanz und erhöhen somit die Wahrscheinlichkeit für eine Gewichtszunahme.