Stigmatisierung im Kindesalter

Die von Erwachsenen mit Adipositas erlebte Diskriminierung wird bereits von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas beschrieben (Pont, Puhl, Cook et al., 2017). Kinder mit Adipositas wurden in der Schule weniger akzeptiert, hatten weniger soziale Kontakte und erfuhren mehr Hänseleien und Mobbing als ihre normalgewichtigen Mitschüler (Puhl & King, 2013). Gewichtsbezogene Stigmatisierung erfolgte durch Mitschüler und Lehrer (Juvonen et al., 2017), aber auch durch Freunde und sogar durch die eigene Familie. Dabei sind gerade Kinder anfällig für die negativen sozialen, emotionalen und gesundheitlichen Konsequenzen von Stigmatisierung (Pont, Puhl, Cook et al., 2017). So fanden Juvonen und Kollegen (2017), dass erlebte Stigmatisierung in der Schule mit späterer Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, verstärkter sozialer Angst und Einsamkeit sowie bei den Mädchen mit verschiedenen körperlichen Beschwerden verbunden war. Zusätzlich schließen sich Kinder und Jugendliche mit Adipositas auch selbst von verschiedenen Aktivitäten aus, was soziale Isolation fördern kann (Puhl & King, 2013). Allgemein gilt: Je höher das Übergewicht ist, desto mehr Stigmatisierung wird erlebt. So erleben Kinder und Jugendliche mit extremer Adipositas stärkere gewichtsbezogene Stigmatisierung als jene mit Normal- oder Übergewicht (Pont, Puhl, Cook et al., 2017).