Psychische Auswirkungen

Stigmatisierung und Diskriminierung lassen die Seele nicht unberührt. In der Allgemeinbevölkerung wurde zwar kein Zusammenhang zwischen Diskriminierungserfahrungen, depressiven Symptomen und einem negativen Selbstwert gefunden, doch in klinischen Einrichtungen zeigen adipöse Patienten umso mehr psychische Auffälligkeiten, je mehr sie gewichtsbezogene Diskriminierung erlebt haben (s. Abbildung; Puhl & Heuer, 2009). Diskriminierungserfahrungen wurden außerdem mit Ängsten und einer stärkeren Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper in Verbindung gebracht. Im Gegensatz zum Erwachsenenalter sagen gewichtsbezogene Hänseleien im Kindes- und Jugendalter einen geringeren Selbstwert, eine größere Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Essanfälle und Diätverhalten, eine beeinträchtigte Lebensqualität und auch depressive Symptome bis hin zu Suizidgedanken vorher (Puhl & Latner, 2007).

Korrelate und Konsequenzen gewichtsbezogener Diskriminierung

Korrelate und Konsequenzen gewichtsbezogener Diskriminierung

 

Insgesamt weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass gewichtsbezogene Diskriminierung vor allem in vulnerablen (dafür anfälligen oder sensiblen) Gruppen psychisches Leid erhöht.